Heute arbeiten in der Fabrik rund 350 Angestellte und produzieren bis zu 65.000 Feuerzeuge pro Tag. Eine wahnsinnige Zahl, die man erst versteht, wenn man das Tempo der scheppernden Maschinen beobachtet. Die erste stanzt die Gehäuseteile aus einer handbreiten Messingrolle. Dann werden Unter- und Oberteil zusammengesteckt, gewaschen, verchromt und mit Nickel überzogen. Es ist laut und es riecht nach Rauch, die Arbeiter dürfen qualmen.
In einer Kabine steht ein volltätowierter Mann mit Vollbart und Vollglatze und sprüht Farbe auf die Feuerzeugschalen. Anschließend wird das Innenleben aus rostfreiem Stahl eingesetzt. Zum Schluss werden die Hüllen verziert. Designs werden eingraviert, Motive aufgedruckt. Zwei Stunden dauert der ganze Prozess. Im Sommer 2012 feierten sie hier die Produktion des 500-millionsten Feuerzeugs.
Auf eines allerdings legen sie hier Wert: „Wir sind keine Tabak-Firma“, sagt Mark Paup, ein einschüchternd großer, bulliger Typ mit Henriquatre-Bart, Halbglatze und Brille. Paup arbeitet seit 1994 im Unternehmen, er trieb die Expansion in Europa voran und ist seit ein paar Jahren für Verkauf und Marketing verantwortlich. In wenigen Monaten wird er Greg Booth als CEO ablösen. Das mit der Abgrenzung gehört zur neuen Philosophie: Diversifikation. „Zippo ist mittlerweile ein Lifestyle-Unternehmen“, sagt Paup und verweist auf das Sortiment, zu dem Sägen, Grills, Outdoor-Zubehör und Klamotten gehören. Dass 95 Prozent des Umsatzes immer noch mit Feuerzeugen gemacht werden und diese wiederum hauptsächlich zum Zigarettenanzünden benutzt werden, bestreitet Paup nicht. Wichtig sei, dass die Firma niemals mit rauchenden Menschen werben würde.
Text von Welt.de